Die Feinchemieindustrie benötigt komplexe Mischanwendungen mit verschiedenen Materialien, Viskositäten und Verarbeitungsfunktionen. Mehrwellenmischer sind die geeignetste Lösung, da sie sich anpassungsfähig zeigen und raue Umgebungen gut standhalten.
Vielseitige Rührwerkskonfigurationen für unterschiedliche Aufgaben
Mehrwellenmischer enthalten mehrere Wellen, die mit verschiedenen Arten von Rührern ausgestattet sind (z. B. Hochgeschwindigkeits-Dispergatoren, Niedriggeschwindigkeits-Ankerblätter und Planetenmischer) innerhalb desselben Systems. Dieses Design unterstützt die parallele Ausführung verschiedener Mischfunktionen: schnell drehende Dispergatoren zersetzen Klumpen und mischen Pulver ein, während langsam drehende Rührer eine Grundsatzmischung erzeugen und das Anhaften von Material an den Behälterwänden verhindern. Als Beispiel lässt sich die Herstellung von Verbundwerkstoffen nennen, bei der diese Mischung effizient Verstärkungsfasern in zähen Harzansätzen dispergiert und somit gleichmäßige Verteilungen erzeugt, wie sie Einzelwellenmischer nicht erreichen können. Die Möglichkeit, mehrere Operationen in einem einzigen Behälterablauf durchzuführen, optimiert die Prozesse und spart Produktionszeit.
Präzise Handhabung breiter Viskositätsbereiche
Mehrwellenmischer sind sehr gut geeignet für niedrigviskose Flüssigkeiten sowie hochviskose Pasten und Verbundstoffe. Ihre Drehzahlregler und drehmomentverstellbare Motoren passen sich an die unterschiedlichen Eigenschaften der Materialien während des Mischvorgangs an. Werden sie zum Verdicken von Klebstoffen oder Dichtstoffen eingesetzt, ändern die Wellen des Mischers ihre Drehzahl und Kraft, um eine konstante Scherwirkung zu erzielen, sodass das Produkt gut vermischt wird, ohne überlastet zu werden. Die Vielseitigkeit solcher Anlagen erfordert nicht den Einsatz mehrerer gerätespezifischer Einzelgeräte und ist daher gut geeignet für Betriebe mit unterschiedlichen Rezepturen.
Erhöhte Effizienz in der Chargenverarbeitung
Die Mehrwellenmischer ermöglichen aufgrund der gleichzeitigen Rotation der Ströme eine optimierte Batch-Verarbeitung bei maximaler Geschwindigkeit. Statt auf das Dispergieren, Mischen und Homogenisieren in separaten Zyklen zu folgen, erlauben sie zudem, diese Schritte in einem einzigen Zyklus zu kombinieren, wodurch die Anzahl an Transfers reduziert wird und Verluste sowie Kontaminationsrisiken minimiert werden. Diese Effizienz ist gerade bei Labor- oder Kleinserienproduktion besonders wertvoll, wo schnelles Screening und Skalieren von Formulierungen eine entscheidende Rolle spielen. In industriellen Anwendungen können größere Mehrwellensysteme mit automatischen Steuerungspaneelen kombiniert werden, wodurch Temperatur und Mischzeit häufig überwacht werden können, um eine gleichbleibende Qualität zwischen den Batches zu gewährleisten.
Kompatibilität mit Hilfssystemen
Diese Mischer können harmonisch mit zusätzlichen Unterstützungssystemen wie Vakuumsystemen, Heiz-/Kühlmänteln und Materialtransportanlagen kombiniert werden – von entscheidender Bedeutung für komplexere Verfahren. Vakuumsysteme entfernen Luftblasen während der Mischung hochviskoser Stoffe, was unerlässlich ist, um blasenfreie Dichtstoffe oder Beschichtungen herzustellen. Heiz-/Kühlmäntel halten die Materialsperatur konstant, sorgen während des Mischvorgangs für eine gewünschte Viskosität und verhindern zudem eine thermische Zersetzung wärmeempfindlicher Materialien. Dank ihrer Integration ermöglichen sie eine durchgängige Prozesskette – von der Materialanmischung bis zur Austragung des Endprodukts – und sind somit ein entscheidender Bestandteil der gesamten Produktionslinien.
Zusammengefasst bieten Mehrwellen-Mischer durch eine Vielzahl von Rührerausführungen, einen breiten Viskositätsbereich und eine verbesserte Batch-Leistung durch effektive Integration von Hilfssystemen eine Lösung für komplexe Anwendungsherausforderungen. Das Design ermöglicht den Einsatz in der Feinchemieindustrie, da dadurch konsistente Hochqualitätsprodukte entstehen, die in verschiedenen Anwendungen verwendbar sind.